LED Flimmern / LED Flicker – woher kommt das?
Menschen reagieren auf Licht – das wissen wir schon lange! Der Tag-Nacht-Rhythmus, hormonelle Schwankungen, selbst psychische Auswirkungen sind bekannt und belegt. Wenn also schon das natürliche Licht solche gravierenden Auswirkungen auf uns und unsere Körper hat, was passiert bei künstlichem Licht, vor allem bei „schlechter“ künstlicher Beleuchtung?
Kennen Sie das? Kopfweh, leichte Übelkeit oder Schwindel? Es gibt viele Gründe dafür, einer davon kann die falsche LED Beleuchtung sein! Und zwar nicht nur am PC-Monitor, Handy oder Fernseher, sondern an billigen und schlechten LED Lampen. Sie flimmern – und dieses LED Flimmern hat langfristig Auswirkungen auf uns. Dieses Phänomen kann bis hin zum sichtbaren Stroboskop-Effekt gehen, den wir aus der Disko kennen. In den meisten Fällen nehmen wir das Geflimmer allerdings gar nicht wahr und das ist das Problematische daran!
ABER WOHER KOMMT DAS LED FLICKERN?
Im Prinzip ist es ganz einfach zu erklären: Unser Strom aus der Leitung ist Wechselstrom, das heißt in sehr, sehr kurzen Abständen ändert die Spannung ihre Polarität von PLUS zu MINUS und umgekehrt. Um genau zu sein 50 mal in der Sekunde, das ist die Frequenz von 50Hz. Genau diese Wechselspannung gibt das LED Leuchtmittel optisch wieder. Und das immer mit der doppelten Frequenz, die LED geht also 100 mal in der Sekunde an und aus. Immer zur positiven und negativen Halbwelle an und um den Nullpunkt aus. Eigentlich bräuchten LED Lampen also Gleichstrom um ideal zu funktionieren und ohne Flickern zu leuchten.
Die Lösung:
Durch eine Vorschalt-Elektronik im LED Leuchtmittel (im Sockel versteckt) wird der Wechselstrom aus der Leitung in Gleichstrom umgewandelt, oder die Frequenz so moduliert, dass sie nicht mehr wahrnehmbar ist.
Eine qualitativ hochwertige Schaltung kann das Flimmern von dimmbaren LED Lampen so auf nahezu 0 reduzieren. Das bringt allerdings einen materiellen Aufwand und damit Kosten mit sich. Somit können wir davon ausgehen, dass in den meisten Billig-Produkten keine, oder nur eine unzureichende Vorschalt-Elektronik eingebaut ist.
Viele NICHT dimmbare LED Leuchtmittel weisen das Problem des Flimmerns nicht auf, denn sie basieren auf einer anderen, einfacheren Technologie, welche eine gleichbleibende Spannung erzeugt. Trotzdem gibt es auch im nicht dimmbaren Bereich, z.B. bei vielen G9 und R7s im Glasgehäuse und bei LED Lampen mit der treiberlosen AC-Direkt-Technik viel Geflimmer.
WIE FINDE ICH HERAUS OB MEIN LED LEUCHTMITTEL FLIMMERT?
Es gibt einen ganz einfachen Test, den jeder zu Hause ohne große Hilfsmittel durchführen kann, den sog. Kamera-Test. In unseren Breiten mit einer Netzspannung von 50Hz und einer normalen Kamera oder einem Handy (24fps) kann man so das gängigste 100Hz Flimmern entdecken.
SO GEHT´S:
LED Leuchtmittel und Kamera einschalten (Kamera APP auf dem Handy starten). Die Kamera oder das Handy ganz nah an die LED halten. KEIN Foto oder Video machen, einfach nur beobachten! Wenn die Lampe flimmert, laufen dunkle Balken über das Bild / Monitor. Je dunkler diese Balken, desto schlimmer ist das Flickern!
WAS TUN GEGEN DAS LED FLIMMERN?
In den letzten Jahren hat das Flicker Problem zugenommen und ist durch die großflächige Umstellung auf LED und die Verbannung der alten Glühlampen immer mehr in den Fokus der LED Nutzer gerückt. Denn vor allem die oben schon genannte treiberlose AC-Direkt-Technik und auch G9 und R7s LED im Glasgehäuse sind sehr billig herzustellen und überschwemmen den Markt. Es gibt einige, vor allem relativ komplexe Messverfahren und Methoden, um den „Flicker-Grad“ von LED Lampen zu messen. Keine davon berücksichtigt alle Faktoren und ist zu 100% aussagekräftig. Und sie sind für den normalen Endverbraucher kaum zu verstehen!
Als Referenz und Ausgangspunkt für Retrofit LED Leuchtmittel gilt die Glühlampe. Denn, was kaum einer weiß: auch diese flimmert, allerdings in sehr geringem Ausmaß. Aus Erfahrung und Gewohnheit wissen wir, dass das Flimmern in diesem Bereich nicht wahrnehmbar und vor allem nicht schädlich ist.
Wer sich über die genauen Mess-Methoden informieren, sich einen Überblick über Messergebnisse verschaffen möchte und vor allem einen neuen und sehr hochentwickelten Ansatz kennenlernen möchte, kann sich hier bei „Der Lichtpeter“ detailliert informieren.
ABHILFE BEIM LED FLICKERN
Leider gibt es noch kein gültiges Gesetz, welches dem Hersteller oder Lieferanten vorschreibt, den Flickergrad seiner Produkte anzugeben. Einzig der Hersteller weiß, was er verbaut und benutzt! Als Kunden haben wir es also tatsächlich sehr schwer herauszufinden ob die LED Lampen, die wir kaufen im Toleranzbereich liegen oder nicht.
Ende 2019 wurde eine neue EU Verordnung „EU2019/2020“ veröffentlicht, die ab September 2021 in Kraft tritt. Diese schreibt vor, dass die Grenzwerte für das Flimmern gemessen als PstLM ≤1,0 und Storboskop Effekt (100Hz Flimmern) gemessen als SVM ≤0,4 sein muss.
SEGULA LED – WAS WIR TUN
SEGULAs Versprechen an unsere Kunden: Wir verwenden für unsere dimmbaren LED Leuchtmittel ausschließlich die hochwertigste und modernste Vorschalt-Elektronik. Für unsere Messung nutzen wir die Werte, die von der EU vorgeschrieben sind. Seit der Veröffentlichung der Richtlinie tun dies übrigens auch einige andere Hersteller. Um unseren Kunden das Verständnis zu erleichtern zeichnen wir unsere LED Leuchtmittel mit dem Wert SVM aus, an dem sie sich am einfachsten orientieren können! Auf Nachfrage haben wir natürlich alle Werte parat, die für das Thema Flicker interessant sind!
Achten Sie beim Kauf auf unser neues ZEICHEN, das wir für SIE eingeführt haben. Sie finden es in Zukunft auf Verpackungen und in den technischen Daten unserer dimmbaren LED Lampen!
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Bernd Spengler
Vielen Dank für die Fakten. Alles ist korrekt. Endlich mal kein Marketing Blabla